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29.08. Christian Colditz

Losung und Lehrtext für Dienstag, 29.08.2023

Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Wege, den du gehst.
Jesaja 48,17

Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu.
Lukas 10,39

Das Hinsetzen und Zuhören ist gar nicht so einfach. Ich jedenfalls bin so geprägt, dass ich immer etwas tun muss, sonst komme ich mir unproduktiv, ja regelrecht faul vor.
Einfach nur Zuhören, dass hört sich an wie: „Die Hände in den Schoß legen.“ „Faul herumsitzen.“ „Müßiggang ist aller…“ – Diese Sprüche, die früher einmal Menschen motivieren sollten und in denen auch ein Körnchen Wahrheit steckt, verleiten uns heute dazu ständig im Hamsterrad zu laufen. – Ich hoffe, dass einige von euch die Urlaubszeit genutzt haben für echten Müßiggang, unverplante Zeit, Zeit einmal still zu halten und zu hören.
Wir waren im Urlaub in einem kleinen Dorf in dem es kaum Handyempfang gab. Das war ganz überraschend und eine angenehme Erfahrung. Wenn ich wirklich telefonieren wollte, musste ich an eine bestimmte Stelle vor dem Haus gehen. So wurde das Telefonieren bewusster und wohldosiert.
Vielleicht brauchst du für dein regelmäßiges „Telefonat“ mit Gott auch so einen Ort, wo du ganz bewusst und regelmäßig mit IHM redest. So wie Maria, die sich ganz bewusst zu Jesu Füßen gesetzt hatte. Zu den Füßen des Rabbis saßen sonst nur die Jünger, also die Schüler, die genau zuhörten, um zu Lernen. Das Schöne ist: Jeder von uns kann das. Jesus schickt niemanden weg.
Das Schwere ist: Sich die Zeit nehmen.
Der Historiker Cyril Northcote Parkinson schrieb bereits 1955, dass „Arbeit sich genau in dem Maß ausdehnt, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“ Das heißt einerseits nicht trödeln, zügig arbeiten. Das bedeutet andererseits aber auch, dass die Arbeit oft die meiste Zeit wegfrisst, wenn wir nicht bewusst Zeit für die Stille einplanen.
Ein schöner Slogan besagt: „Ohne Sonntag gibt es nur noch Werktage.“ Ich ergänze mal in diesem Sinne: „Ohne Stille mit Gott gibt es nur noch den Lärm der Unruhe.“ AMEN