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28.08. Tom Ludwig

Wer oder was richtet mich wieder auf, wenn ich am Boden liege?

Liebe WhatsApp-Gemeinde, Jesus lag wirklich wortwörtlich am Boden und brauchte Hilfe, um wieder aufzustehen. Sicher gibt es in unserem Leben auch solche Situationen, aber diese Frage, die hier gestellt wird, ist eher im übertragenen Sinne gemeint. Was drückt mich zu Boden? Was macht mich fertig? Was belastet mich so sehr, dass ich mich wie jemand fühle, der am Boden liegt? Kennt ihr solche Situationen? Befindet ihr euch vielleicht sogar gerade in solcher? Was hilft euch dann? Wer oder was hilft euch wieder auf?

Wir Christen sind oft viel zu schnell dabei, einfache Antworten zu geben: Gott hilft dir wieder auf, wenn du am Boden liegst. Und das stimmt ja auch. Ich habe diese Erfahrung in meinem Leben schon öfter gemacht, dass Gott mir wieder aufgeholfen hat. Aber ich glaube, wir sollten diese Antwort nicht zu schnell geben, denn erstens hilft Gott nicht immer sofort und zweitens gibt es auch andere Möglichkeiten, wie uns geholfen werden kann. Der Kreuzweg ist dafür ein gutes Beispiel. Jesus wird von der Last des Kreuzes zu Boden gedrückt und wer hilft ihm wieder auf? Beim ersten Mal steht er selbst wieder auf. Und das kann auch bei uns so sein.

  1. Steh selber wieder auf!

Da muss ich an das Lied von Nena denken: „Wunder geschehen“. Da heißt es in der 3. Strophe: „Immer weiter, immer weiter geradeaus. Nicht verzweifeln, denn da holt dich niemand raus. Komm steh selber wieder auf.“ Ja, das gehört zum Leben dazu. Wir müssen lernen, selbst wieder aufzustehen, wenn wir hingefallen sind, im übertragenen Sinne. Aber natürlich ist das nicht alles, weil das auch nicht immer möglich ist.

  • Lass dir von anderen Menschen helfen!

Später, als Jesus das dritte Mal unter der Last des Kreuzes zusammengebrochen ist, hat er nicht mehr die Kraft, selbst aufzustehen. Da brauchte er Hilfe. Joseph hilft ihm auf und er hilft ihm das Kreuz zu tragen. So brauchen auch wir oft andere Menschen, die uns helfen, wieder aufzustehen und mit uns gemeinsam unsere Lasten zu tragen. Wie sagt man so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Und wir sollten auch selbst solche Menschen sein, die anderen helfen wieder aufzustehen, wenn sie am Boden liegen.

  • Gott hilft uns auf.

Und erst als drittes möchte ich die Möglichkeit nennen, dass auch Gott uns helfen kann und wird aufzustehen, wenn wir am Boden liegen. Manchmal macht er das sehr schnell und direkt, manchmal lässt er sich dafür sehr viel Zeit, warum auch immer. Und manchmal schickt er andere Menschen, um uns zu helfen. Gott hat viele Möglichkeiten, wir müssen sie nur sehen und annehmen. Gott wird unsere Hilferufe hören, davon bin ich überzeugt.

„Warum verbirgst du dich vor uns? Hast du unsere Not und unser Elend vergessen? Die Schande drückt uns zu Boden, besiegt liegen wir im Staub. Greif ein und komm uns zu Hilfe! Erlöse uns, weil du uns doch liebst!“ (Psalm 44,25-27)

Gott hört dein Gebet (Text & Melodie: Mark Heard / Deutsch: Christoph Zehendner)