Zum Inhalt springen

27.02. Tom Ludwig

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.

Liebe WhatsApp-Gemeinde, gestern habe ich über Hiob gepredigt und ich möchte euch ein paar Gedanken dazu mit in den Tag geben:

Wieder einmal versammelten sich die Gottessöhne und traten vor den Herrn, unter ihnen auch der Satan. »Woher kommst du?«, fragte ihn der Herr. »Ich habe wieder die Erde durchstreift«, gab der Satan zur Antwort. »Dann ist dir sicher auch mein Diener Hiob aufgefallen«, sagte der Herr. »Ich kenne keinen Zweiten auf der Erde, der so rechtschaffen und aufrichtig ist wie er, der mich achtet und sich nichts zuschulden kommen lässt. Immer noch vertraut er mir, obwohl du mich dazu verleitet hast, ihn ohne Grund ins Unglück zu stürzen.« Der Satan erwiderte bloß: »Kein Wunder! Er selbst ist doch noch mit heiler Haut davongekommen. Ein Mensch gibt alles her, was er besitzt, wenn er damit sein eigenes Leben retten kann. Greif nur seinen Körper und seine Gesundheit an, ganz sicher wird er dich dann vor allen Leuten verfluchen!« Der Herr entgegnete: »Ich erlaube es dir! Greif seine Gesundheit an, doch lass ihn am Leben!« Da ging der Satan weg vom Herrn und schlug zu: Eitrige Geschwüre brachen an Hiobs Körper aus, von Kopf bis Fuß. Voll Trauer setzte Hiob sich in einen Aschehaufen, suchte eine Tonscherbe heraus und begann sich damit zu kratzen. »Hältst du immer noch an deiner Vollkommenheit fest?“ wollte seine Frau wissen. »Verfluch doch deinen Gott und stirb!« Aber Hiob sagte nur: »Was du sagst, ist gottlos und dumm! Das Gute haben wir von Gott angenommen, sollten wir dann nicht auch das Unheil annehmen?« Selbst jetzt kam kein böses Wort gegen Gott über Hiobs Lippen. (Hiob 2,1-11)

Sicher kann man über diese Geschichte sehr viel nachdenken und wichtige Erkenntnisse für sein Leben gewinnen. Ich möchte aber heute besonders über den Teufel mit euch nachdenken. Drei Gedanken sind mir dazu wichtig geworden:

  1. Wir dürfen den Teufel nicht als Alibi für das Böse in der Welt verwenden. Wir sind selbst dafür verantwortlich!

Was macht die Schlange in der Sündenfallgeschichte in ersten Mose 3? Sie macht Eva die verbotene Frucht schmackhaft. Aber ungehorsam sind Adam und Eva selbst. Sie begehen die Sünde, nicht die Schlange. Dass es auch anders hätte kommen können, sehen wir an der Versuchungsgeschichte Jesu in Matthäus 4. Nicht die Versuchung ist die Sünde, sondern die Tat. Wir sind verantwortlich, nicht der Teufel! Auch Hiob versündigt sich nicht an Gott, obwohl er so viel Leid ertragen muss. Beeindruckend ist seine Reaktion auf die Vorwürfe seiner Frau: „Das Gute haben wir von Gott angenommen, sollten wir dann nicht auch das Unheil annehmen?“ (Vers 11) Hut ab!

  1. Der Teufel ist kein allmächtiges Wesen wie Gott. Er ist ein Geschöpf Gottes und ihm unterstellt.

Nicht der Teufel entscheidet, was geschieht, sondern Gott. Nichts geschieht ohne Zustimmung Gottes. Das fällt uns sicher nicht leicht zu glauben, bei all dem Bösen, was in der Welt geschieht, aber ich möchte daran festhalten. Und alle Geschichten der Bibel sind sich darin einig. Nein, wir müssen den Teufel nicht an die Wand malen und hinter allem sein Wirken vermuten. So groß ist seine Macht nicht. Er kann nicht überall gleichzeitig sein, so wie Gott es kann. Und wenn er jetzt gerade in der Ukraine tobt, dann kann er nicht gleichzeitig hier sein und uns zum Bösen verleiten. Sicher dürfen wir seine Macht nicht unterschätzen und verharmlosen, aber wir dürfen sie auch nicht überschätzen und Angst vorm Teufel haben. Gott ist stärker!

  1. Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. (Hiob 19,25)

In anderen Religionen bzw. in vielen Vorstellungen und Märchen und Sagen gibt es einen Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen guten Wesen und bösen, zwischen guten Göttern und bösen Göttern. Das Ende bleibt offen. Wer zum Schluss gewinnt, ist nicht klar. Doch biblisch betrachtet ist das völlig anders. Gott steht über allem. Gott ist der Sieger. Am Ende macht Gott alles gut. Manchmal schon im Leben hier, wie bei Hiob. Aber oft erst später im Leben nach dem Tod, in seinem Reich. Das tröstet. Das stärkt. Und es nimmt uns die Angst. Gott sei Dank.

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt (Lothar Kosse)