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25.10. Christian Colditz

Der HERR sprach zu Jona: Meinst du, dass du mit Recht zürnst?
Jona 4,4

Wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid.
Und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest.
Galater 6,1

Jona war sehr erzürnt darüber, dass ein Wurm seine Rizinuspflanze zum Verwelken gebracht hatte. Dieser schöne Rizinus hatte ihm Schatten gespendet und plötzlich war er eingegangen. Die Sonne machte Jona zu schaffen. Er klagte gegenüber Gott, er wollte lieber tot sein als Leben.
Kennst du dass auch, dass etwas dir zu schaffen macht und diese Kleinigkeit bringt das Fass zum überlaufen? Du verlierst völlig die Perspektive. Du reagierst völlig überzogen. So auch Jona. Das Verwelken einer Pflanze ist doch kein Grund sich gleich den Tod zu wünschen.
Aber in Wirklichkeit plagt Jona etwas anderes. Er ist wütend auf Gott, weil dieser in seiner Barmherzigkeit die Bewohner von Ninive verschont hat. Genau das hatte Jona befürchtet. – Gott würde doch wieder barmherzig sein. Seine Gerichtsbotschaft erfüllte sich nicht. Jona hatte gewissermaßen „vergeblich“ dieses Abenteuer nach Ninive unternommen. Jona fühlte sich schlecht und war wütend auf Gott.
Doch Gott rückte seine Perspektive wieder zurecht: »Du hast dich mit dieser Staude keinen Augenblick abmühen müssen, nichts brauchtest du für sie zu tun. In einer Nacht ist sie gewachsen, und in der nächsten ging sie zugrunde. Trotzdem hättest du sie gerne verschont. Ich aber sollte Ninive nicht verschonen, diese große Stadt, in der mehr als 120.000 Menschen leben, die Gut und Böse nicht unterscheiden können, und dazu noch so viele Tiere?«
Welche Kleinigkeit quält dich gerade? Was ärgert dich? Und worauf möchte Gott deine Aufmerksamkeit lenken? Vielleicht gibt es etwas wirklich Großes, dass Gott dir anvertraut hat, aber vor lauter kleinen Stolpersteinen siehst du es nicht?
Jona hatte geholfen 120.000 Menschen zu retten aber er versank in Selbstmitleid.
Paulus schreibt an die Galater, dass es unser guter und unendlicher wertvoller Auftrag ist, Menschen wieder zurecht zu helfen. Zurück in die Beziehung zu Gott. Gleichzeitig ist es wichtig, dass wir aufpassen, dass wir nicht selbst über Kleinigkeiten oder Sünden stolpern. Gut, dass Gott barmherzig ist und uns auch dann hilft, so wie er Jona geholten hat, eine neue Sicht für die Dinge zu bekommen.
AMEN