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22.05. Tom Ludwig

Seid gefälligst fröhlich!

Liebe WhatsApp-Gemeinde, kann man auf Befehlt fröhlich sein? Sicher kann man lachen und so tun, als wäre man fröhlich. Man kann auch lustig sein auf Knopfdruck, einfach mal den Alltag vergessen, Witze erzählen, Alkohol trinken, sich mit lustigen Menschen umgeben, dann wird das schon, zumindest für ein paar Stunden. Und danach? Wird dann die Traurigkeit bzw. die Unzufriedenheit nicht noch größer? Ich habe oft so den Eindruck, dass die Menschen in Deutschland sehr unglücklich sind, aber sie versuchen es zu überspielen, indem sie feiern gehen mit viel Alkohol, um einfach mal fröhlich zu sein, wenigstens eine kurze Zeit. Doch ich frage mich, ist das erstrebenswert? Wäre es nicht viel besser, ich wäre grundsätzlich fröhlich, im Herzen glücklich? Dann kann ich auch feiern gehen, natürlich, aber erstens brauche ich dann nicht unbedingt Alkohol zum Fröhlichsein und zweitens muss ich nicht immer feiern gehen und auf Zwang meinen Alltag vergessen. Doch wie bekommt man diese innere Fröhlichkeit? Paulus schreibt in unserem heutigen Lehrtext im Losungsbuch:

„Freuet euch in dem Herrn allewege.“ (Phil 4,4)

Das ist eine Aufforderung und natürlich muss man sich fragen, ob das möglich ist. Kann man jemanden dazu auffordern fröhlich zu sein? Ich meine eben wirklich innerlich, nicht äußerlich mit Alkohol und viel lauter Musik usw. Scheinbar ist es möglich, denn sonst würde Paulus das so nicht schreiben. Die Lösung liegt wohl an dem Grund der Freude, an der Ursache also. Es heißt in diesem Vers nicht nur „Freut euch“, sondern „Freut euch in dem Herrn“. Der Grund, warum wir uns freuen können, ist hier mit genannt: Im Herrn. Und was heißt das? Dazu müssen wir den Text in Philipper 4 einfach ein Stück weiterlesen. Dort begründet Paulus, warum wir Grund zur Freude haben:

  1. „Der Herr ist nah!“ (Phil 4,5)

Das ist der erste Grund. Gott ist uns nahe. Er verlässt uns nicht. Er lässt uns niemals allein. Auch in dunklen und traurigen Zeiten haben wir einen Halt in unserem Leben sogar über den Tod hinaus und das ist Grund zur Freude.

2. „Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!“ (Phil 4,6)

Der zweite Grund der Freude ist: Wir dürfen Gott alles sagen. Wir haben immer und zu jeder Zeit jemanden, mit dem wir reden können. Gott hat immer ein offenes Ohr für uns, für jede Bitte, für jedes Flehen und auch für jedes Danke. Dankbarkeit ist sowieso ein sehr gutes Mittel, um glücklich zu sein.

3. „Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.“ (Phil 4,7)

Der dritte Grund, den Paulus hier nennt, ist der Frieden. Gott schenkt uns Frieden gegen alle Vernunft und gegen allen Anschein. Auch wenn es in der Welt sehr viel Unfrieden gibt, im Kleinen wie im Großen, so haben wir doch Frieden im Herzen, weil wir Frieden mit Gott haben durch Jesus Christus. Und Frieden mit Gott ist die Voraussetzung, auch Frieden mit uns selbst und mit unseren Mitmenschen zu haben. Das macht fröhlich.

Wenn Paulus uns also auffordert: „Freut euch!“, dann meint er nicht damit: Vergesst euren Alltag und lenkt euch ab, damit ihr mal für eine kurze Zeit fröhlich sein könnt. Sondern er meint damit: Denkt daran, was ihr durch Gott habt. Er ist bei euch. Ihr könnt immer mit ihm reden und er schenkt euch Frieden. Darüber dürft ihr euch freuen, zu jeder Zeit.

Freuet euch allezeit (Text & Melodie: Werner Arthur Hoffmann)