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22.03. Tom Ludwig

Was macht einen Christen aus?

Liebe Leser, auf der Welt gibt es zur Zeit ca. 2,3 Mrd. Christen, das entspricht 29,5 % der Weltbevölkerung. Aber wie kann man denn einen Glauben statistisch darstellen? Wer wird denn als Christ gezählt? Die Zahl sagt natürlich nichts über den eigentlichen Glauben der Menschen aus, sondern nur über ihre offizielle Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche, völlig egal ob römisch-katholisch, orthodox oder evangelisch und auch völlig unbeachtet, was diese Menschen wirklich glauben. Ich nehme mal stark an, dass es Menschen gibt, die zwar Mitglied einer Kirche sind, aber nicht an Gott glauben. Und genauso gibt es Menschen, die glauben, aber keiner Kirche angehören. Und dann gibt es auch große Unterschiede, was und wie die Menschen glauben. Reicht es zu sagen: „Ich glaube an Gott“, um Christ zu sein? Glauben nicht auch die Juden und die Muslime an Gott? Und glauben nicht auch viele Menschen, die sich nicht unbedingt als religiös bezeichnen würden, an eine höhere Macht? Was sind also die Kriterien eines Christen?

Wie bei vielen Dingen wird es auch hier unterschiedliche Meinungen geben. Ich möchte meinen Standpunkt aus der Bibel herleiten, weil ich glaube, dass sie die Grundlagen des christlichen Glaubens enthält. In 1.Korinther 13,13 heißt es:

„Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“

Diese drei Dinge werden bleiben, also sind sie scheinbar das Allerwichtigste für den Glauben und deshalb möchte ich daran festmachen, was die Grundlagen des christlichen Glaubens sind.

1. Glaube

Weil es für die Gläubigen schon immer eine wichtige Frage war, was ein Christ eigentlich glauben sollte, hat die frühe christliche Kirche ein Glaubensbekenntnis verfasst, das bis heute für viele als Grundlage des christlichen Glaubens gilt. Kurz zusammengefasst könnte man sagen: Ein Christ glaubt an Gott, den Vater, der allmächtig und ewig ist und der die Welt geschaffen und alles in der Hand hat. Und an Jesus Christus, Gottes Sohn, der für uns als Vorbild gelebt hat, um uns zu zeigen, wie Gott ist und wie wir miteinander umgehen sollen, und der für uns gelitten, gestorben und auferstanden ist. Und an den Heiligen Geist, der die Kraftquelle Gottes ist, damit wir glauben können, und der uns hilft, ein Leben nach dem Willen Gottes zu führen. Glaubt ihr das?

2. Hoffnung

Ein Christ hat die Hoffnung auf das ewige Leben bei Gott. Das Leben hier und jetzt ist zwar nicht unwichtig, wir dürfen es dankbar aus Gottes Hand nehmen, aber es ist nicht alles. Wie könnte man an einen barmherzigen, gerechten Gott glauben, wenn es da nicht noch mehr gäbe. Paulus drückt es so aus: „Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen (1.Korinther 15,19).“ Also ist die Hoffnung auf das Leben nach dem Tod eine wichtige Grundlage des christlichen Glaubens.

3. Liebe

Jesus antwortet auf die Frage nach dem wichtigsten Gebot mit: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt, und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (Matthäus 22,37-39).“ Jesus macht damit deutlich, es kommt eben nicht nur auf den Glauben an, sondern auch darauf, wie wir leben, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen. Die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Menschen gehören untrennbar zusammen.

Was macht also einen Christen aus? Nach meiner Überzeugung glaubt ein Christ an Gott, den Schöpfer und Erhalter aller Dinge, und an Jesus Christus, Gottes Sohn (von dem wir „Christen“ ja auch den Namen haben), und an den Heiligen Geist, ohne den gar kein Glaube möglich wäre. Ein Christ hat die Hoffnung auf das ewige Leben bei Gott, und es ist für ihn das Allerwichtigste, Gott und die Menschen zu lieben, mit allem, was dazugehört.

Das glaube ich