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18.10. Christian Colditz

Losung und Lehrtext für Dienstag, 18.10.2022

Der HERR tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf.
1.Samuel 2,6

Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.
Offenbarung 1,8

Hanna war kinderlos und hatte im Heiligtum in Silo um ein Kind gebetet.
Gott hatte dieses Gebet erhört und ihr und ihrem Mann den gemeinsamen Sohn Samuel geschenkt. Unser Losungsvers stammt aus dem Lobgesang Hannas über dieses Wunder.
Sie lobt Gott, weil er die gering Geachteten erhöhen und die Hochmütigen stürzen kann. Wie sehr wurde sie wegen ihrer Kinderlosigkeit verachtet und gedemütigt. Gott kann die Mächtigen, die andere unterdrücken, erniedrigen und ihnen ihre Macht nehmen.
Gott sorgt für Gerechtigkeit und setzt das Recht auch gegenüber den Herrschern durch. Denn: Wenn das Recht des Stärkeren herrscht, wir das Recht zu Unrecht.
Wir erleben das in den Diktaturen und Autokratien dieser Welt. Über Jahrzehnte errungene demokratische Werte verschwinden plötzlich wieder oder werden einfach missachtet, wie in Russland. Mancherorts haben sich diese Werte aber auch noch gar nicht durchsetzen können, wie in China oder dem Iran.
Wir sind besorgt, wo es mit dieser Welt hingehen soll.
In Israel vor über 3000 Jahren, hatte Hanna ein Kind geboren. In einer Zeit in der größte Unsicherheit herrschte. Das Volk war im gelobten Land angekommen aber es wurde ständig von Feinden angegriffen, Amoriter, Amalekiter und Philister, um nur einige zu nennen. Dazu kam noch die innere Zerreißprobe, an welchen Gott man glauben und in welchem Heiligtum man anbeten sollte.
Äußere Angriffe und innere Zerrissenheit – kommt uns das bekannt vor?
Das Kind, das Hanna in den Tempel brachte, würde vieles verändern. Samuel wurde der Prophet der den König David salbte und damit den Lauf der Geschichte veränderte. Das Volk Israel wurde zu einer Nation mit Hauptstadt, Palast und Tempel.
Israel wurde zu einer Nation, die sich später nach der großen Zeit Davids zurücksehnen sollte. Und doch hatte Gott etwas viel Größeres mit diesem Volk vor.
Der große König David hatte davon wohl schon eine Ahnung, als er in Psalm 110,1 betete:
Der Herr sprach zu meinem Herrn:  »Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel unter deine Füße lege.«
Wer ist dieser zweite Herr, zu dem Gott der Herr spricht?
Ich denke es ist eine Anspielung auf Jesus, der auch wenn David ihn noch nicht kannte, der Herr aller Zeiten ist und vor dem sich alle Knie einmal beugen werden (Phil.2).
Das wird auch im Lehrtext deutlich:
Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.
Das A und O, das Alpha und das Omega, sind der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets. Gott hat bei der Schöpfung die erst Kapitel des Universums geschrieben und er wird am Ende der Zeiten auch den Schlusspunkt setzen.
Und auch, wenn es uns in den Irrungen und Wirrungen unserer Zeit manchmal schwer fällt seine Handschrift zu erkennen, sollten uns doch eines klar sein:
Er schreibt auch die Kapitel dazwischen. AMEN