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10.04. Tom Ludwig

Mit Blindheit geschlagen

Liebe WhatsApp-Gemeinde, habt ihr schon mal etwas Wichtiges übersehen und dachtet hinterher, wie konnte ich das nur nicht sehen? Ich meine jetzt nicht die Butter im Kühlschrank oder das 30-Schild kurz vorm Blitzer. Ich meine, wenn man z.B. jemanden übersieht, der einen braucht, oder man übersieht, was in einer bestimmten Situation gerade wichtig wäre zu sagen oder zu tun. Oder man übersieht, dass ein Mensch einen liebt und alles für einen tun würde. Aber man ist zu sehr mit sich selbst beschäftig und geht daran vorbei.

Genau so kann es auch mit Jesus passieren. Er verspricht uns, immer bei uns zu sein, doch wie oft übersehen wir das oder können es nicht wirklich glauben. So ging es auch den beiden Jüngern, die kurz nach der Auferstehung Jesu von Jerusalem nach Emmaus unterwegs waren. Sie waren tieftraurig und enttäuscht. Sie hatten all ihre Hoffnung und ihr Vertrauen auf Jesus gesetzt und jetzt war er tot. Doch während sie sich unterhielten, kam Jesus zu ihnen und ging mit ihnen mit.

„Aber sie – wie mit Blindheit geschlagen – erkannten ihn nicht.“ (Lk 24,16)

Ich habe mich schon oft gefragt, wie das sein kann, aber ich glaube, diese Geschichte spiegelt unsere Situation wider. Wie oft gehen wir unseren Lebensweg und erkennen nicht, dass Jesus mit uns geht. Manchmal fühlen wir uns allein, manchmal traurig, manchmal verzweifelt, manchmal ängstlich, manchmal schuldig, oft natürlich auch glücklich und zufrieden. Und wo ist Jesus? Wie oft denken wir nicht an ihn und gehen unserm Alltagstrott nach oder manchmal fragen wir auch: „Jesus, wo bist du? Warum lässt du mich allein?“ Wenn das wirklich stimmt, was Jesus uns verspricht, dass er immer bei uns ist (und daran glaube ich), warum merken wir so oft nichts davon? Was könnte uns helfen, die Gegenwart Jesu in unserm Leben mehr wahrzunehmen? Sicher gibt es da viele Möglichkeiten, zwei möchte ich nennen:

1. Aufschauen

Wir müssen in unserem Leben öfter mal eine Pause machen und von unserem Alltagstrott aufschauen. Die beiden Jünger haben Jesus erst erkannt, als sie stehengeblieben sind und aufgeschaut haben. Im übertragenen Sinne gilt das noch heute. Wenn wir stehenbleiben, uns Ruhe und Stille gönnen und bewusst auf Jesus schauen, uns Zeit nehmen, ihm vertrauen, dann werden wir auch seine Gegenwart spüren.

2. gegenseitig erinnern

Wir sind als Christen nicht allein unterwegs, wir haben Glaubensgeschwister, die mit uns gehen. Deshalb gibt es die Gemeinde. Wir sollten uns gegenseitig ermutigen und Gutes sagen, uns gegenseitig segnen, füreinander beten und uns immer wieder an das Versprechen Jesu erinnern:

„Ich bin immer bei euch bis an das Ende der Welt.“ (Mt 28,20)

Du bist da (Text & Melodie: Tom Ludwig)