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07.03. Christian Colditz

Der HERR, unser Gott, verlasse uns nicht und ziehe die Hand nicht ab von uns.
1.Könige 8,57

Der Herr richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus.
2.Thessalonicher 3,5

Salomo hatte den Tempel in Jerusalem für Gott errichtet, so wie es sich sein Vater David vorgenommen hatte. Zur Einweihung des Tempels gab es eine gewaltige Zeremonie und Salomo betete unter anderem diese Worte:
„Der HERR, unser Gott, verlasse uns nicht und ziehe die Hand nicht ab von uns.“
In uns Menschen wohnen Sehnsüchte, die uns darauf hinweisen, wozu Gott uns geschaffen hat.
Die erste Sehnsucht ist es gesehen, wahrgenommen zu werden. Ein Mensch, der nicht gesehen wird, vergeht vor Einsamkeit. Wir sind als Beziehungswesen geschaffen.
Zur Beziehung mit anderen Menschen aber vor allem auch zur Beziehung mit Gott.
Salomo ist es wichtig, dass Gott sein Volk sieht und für dieses Volk sorgt. Die Hand Gottes steht methaphorisch für seine Fürsorge.
Das zweite ist, wir möchten Teil von etwas größerem sein, dass unserem Leben Sinn verleiht. Schon David wollte einen Tempel für den HERRN errichten und damit seinen Anbetung, sein sich Beugen von Gott, ausdrücken, ihm ein Opfer bringen und damit zeigen:
Ich gehöre zu Gott. Auch wir sehnen uns danach. Viele Menschen versuchen diese Sehnsucht dann in selbst gewählten Zielen zu befriedigen. Aber unser Herz findet diesen Frieden nur in Gott selbst.
Doch Gott sagte zu David: „Dass du im Sinn hast, meinem Namen ein Haus zu bauen, daran hast du wohlgetan, dass du dir das vornahmst. Doch nicht du sollst das Haus bauen, sondern dein Sohn, der dir geboren wird, der soll meinem Namen ein Haus bauen.“ 1. Kön 8,18-19
Ich glaube, dass ihr ein Missverständnis vorlag, David und Salomo haben den HERRN vielleicht beide falsch verstanden. Nicht Salomo war der Sohn, der dem Namen Gottes ein Haus bauen sollte. Kein Mensch kann ein Haus bauen, dass Gott irgendwie gerecht werden könnte. Sondern Christus war der Sohn = Nachfahre, der dem Namen das HERRN ein Haus errichtet hat – den Tempel seines Leibes. Jesus hatte angekündigt diesen in drei Tagen abreißen zu wollen, dass hielt man ihm am Kreuz vor (vgl. Mk 15,29). Damit sagten die Spötter unbeabsichtigt die Wahrheit. Am Kreuz und in den drei Tagen im Grab erfüllte Jesus diese Ankündigung.
David und Salomo hatten also einen irdischen Tempel für den Himmlischen errichtet. Doch eigentlich sollten sie auf Christus warten. Und da sind wir bei dem Lehrtext für heute:
„Der Herr richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus.“
Das ist im wahrsten Sinne des Wortes notwendig: Das wendet unsere Not. Unsere Herzen auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus ausrichten.
Aber wie schwer ist das! Warten. In der Stille Christus zu suchen ist schwer. Da kommen uns alle möglichen Gedanken, bevor wir alles loslassen und IHM begegnen können. Es ist ein großes Geschenk, wenn wir die Ablenkungen dieser Welt und unsere eigenen Tempel und Tempelchen – unser Kreisen um uns selbst – loslassen und tatsächlich zu Christus kommen können. Aber es lohnt sich, ihn immer wieder zu suchen. AMEN