Was nimmt oder gibt einem Menschen Würde?
Liebe WhatsApp-Gemeinde, die Würde des Menschen ist unantastbar. So heißt es im Artikel eins des Deutschen Grundgesetzes. Und ich frage mich, wie wohl der Umgang in unserem Land wäre, wenn wir alle diesen Grundsatz ernst nehmen und danach leben würden. Wenn die Würde des Menschen wirklich unantastbar wäre, dann würden wir alle jeden Menschen mit Achtung und Respekt behandeln, egal wie er aussieht, wo er herkommt, wie alt er ist, welches Geschlecht er hat, welche sexuelle Orientierung, welcher Religion er angehört, welche Meinung er hat, welche politische Einstellung, wie er sich verhält und was er tut.
Das heißt nicht, dass wir alles gut finden müssen, was andere sagen oder tun. Wir müssen auch nicht alles tolerieren und akzeptieren. Wir können anderer Meinung sein und auch manches Tun verurteilen. Aber trotz allem dürfen wir den Menschen an sich nicht verurteilen, denn jeder Mensch hat Würde, weil er ein Geschöpf Gottes ist. Und wenn das schon ein Staat so sieht und es im Grundgesetzt verankert, um so mehr müssen wir Christen es so sehen und danach leben, weil wir noch einen anderen Blick auf den Menschen haben. Denn wir wissen, dass Gott jeden Menschen liebt. Und deshalb müssen wir uns dafür einsetzten, dass jeder Mensch mit Würde und Respekt behandelt wird, auch diejenigen, wo es uns schwerfällt.
Das beste Beispiel dafür ist Jesus selbst. Er wurde absolut würdelos behandelt, wurde gequält, beschimpft, verspottet, angespuckt, ausgezogen und ans Kreuz genagelt. Und das alles, obwohl er unschuldig war. Er hätte allen Grund gehabt, diese Menschen zu verachten und zu verurteilen, die ihm das angetan haben. Aber seine Reaktion darauf war eine völlig andere. Er verachtete und verurteilte niemanden, im Gegenteil, er betete für die Täter:
„Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lukas 23,34)
Das ist Größe. Das ist würdevolles Handeln. Wir werden nicht so gequält und gefoltert, bloßgestellt und verspottet und trotzdem fällt es uns oft schwer, Menschen mit Würde zu behandeln, nur weil sie vielleicht anders sind oder eine andere Meinung haben als wir. Deshalb sollten wir uns ein Beispiel an Jesus nehmen und uns nicht über andere aufregen, sie runtermachen und schlecht von ihnen reden, sondern so wie Jesus für sie beten.