Nochmal aufstehen?!
Liebe WhatsApp-Gemeinde, Burnout ist zwar ein moderner Begriff, aber wahrscheinlich kein modernes Problem. Es gab schon zu allen Zeiten Menschen, die sich ausgebrannt, schwach, kraftlos, mutlos, resigniert, vielleicht sogar depressiv gefühlt haben. Manche Theologen behaupten, David war so jemand, weil er in manchen Psalmen so wirkt, als sei er depressiv oder hat Burnout. Diese beiden Phänomene sind zwar verschieden, aber an vielen Stellen ähneln sie sich in ihren Symptomen und Auswirkungen und vielleicht auch in ihren Ursachen. Man hat keine Kraft mehr, keine Motivation, keinen Elan, keine Lust mehr aufzustehen.
Auch wenn es sich bei Jesus mehr um körperliche Erschöpfung handelt (obwohl er sicher auch seelisch am Ende war), so geht es bei dieser Frage in erster Linie um das seelische Aufstehen. Wo bekomme ich neue Kraft? Was motiviert mich weiterzumachen? Wenn David auch in so einer Situation war, dann kann er uns vielleicht auch helfen, eine Antwort darauf zu finden. In Psalm 6 schreibt David:
Herr, du lässt mich deinen Zorn spüren. Ich flehe dich an: Strafe mich nicht länger! Hab Erbarmen mit mir, Herr, ich sieche dahin! Heile mich, denn ich bin am Ende meiner Kraft! Ich weiß weder aus noch ein. Herr, wie lange willst du dir das noch ansehen? Wende dich mir wieder zu, Herr, und rette mich! Hilf mir, du bist doch ein barmherziger Gott! Wenn ich tot bin, kann ich dir nicht mehr danken. Wie soll ich dich denn im Totenreich loben? Ach, ich bin müde vom Stöhnen. Nachts im Bett weine ich, bis die Kissen durchnässt und meine Augen ganz verquollen sind. Daran sind nur meine Feinde schuld, sie haben mich in die Enge getrieben. Ihr Verbrecher, verschwindet, denn der Herr hat meine Tränen gesehen! Ja, der Herr hat mein Schreien gehört, er nimmt mein Gebet an. Meine Feinde aber werden zu Tode erschrecken, sie werden mit Schimpf und Schande überhäuft. Ehe sie damit rechnen, müssen sie die Flucht ergreifen!
Natürlich kann es auch uns treffen, dass wir von Menschen angefeindet werden und deshalb so am Boden liegen, aber unsere „Feinde“ können auch ganz andere sein – Stress, Krankheit, Überforderung, Überlastung, Sorgen, Probleme, Ängste usw. Von diesem Gebet, was David hier in seiner Not schreibt, können wir einiges lernen. Das Wichtigste finde ich ist, dass wir niemals aufhören dürfen, uns an Gott zu wenden. Wir können ihm alles sagen, auch unsere größten Nöte und Sorgen, so wie David das getan hat. Und Gott hört unsere Gebete, auch wenn wir das nicht immer merken. Gott wird uns wieder aufrichten und uns helfen, manchmal direkt, manchmal aber auch durch andere Menschen oder durch Umstände oder Erlebnisse. Das habe ich in meinem Leben schon öfter erfahren und ich wünsche euch, dass auch ihr diese Erfahrung macht.