Nähme ich Flügel der Morgenröte
und bliebe am äußersten Meer,
würde auch dort deine Hand mit mir sein
und deine Rechte mich halten, Herr.
Spräche ich Finsternis möge mich
decken und Nacht statt Licht um mich sein,
wäre auch Finsternis nicht finster bei dir
und die Nacht leuchtet wie der Sonnenschein.
Denn Finsternis ist Licht bei dir,
und deshalb dank’ ich dir dafür,
denn du erforschst mein Herz,
siehst meinen Sinn.
Nur du kennst meinen Weg und
weißt, wer ich bin.
Ob ich sitze oder ob ich stehe,
du siehst meinen Tageslauf.
Du kennst die Tat, die kein Mensch wissen darf,
darum weckst du mein Gewissen auf.
Wo ich schweige und was ich sage,
nur du allein weißt den Grund.
Du kennst mein Herz, das so böse ist,
trotzdem machst du mich gesund.
Wollte ich fliehen, du wärst bei mir,
doch begreifen kann ich das nicht.
Ob ich im Himmel oder im tiefen Meer,
überall ist dein Gesicht.
Ob ich lebe oder ob ich sterbe,
du bist ja immer gleich, und dein Geist,
der macht mich bereit,
hinzuziehen in dein Reich.
Text nach Psalm 139
und Melodie: aus der ehemaligen DDR