Zum Inhalt springen

27.12. Christian Colditz

Liebe whats-App Gemeinde,
jedes Jahr zu Weihnachten erlebe ich ein Wunder. Das Wunder, dass Menschen, die das ganze Jahr nicht zum Gottesdienst kommen, die alten Lieder singen wollen. Welche Faszination üben Lieder wie O du fröhliche und Stille Nacht aus? Warum wollen sowohl Nichtchristen als auch Christen diese Lieder zu Weihnachten unbedingt singen? Wir haben das Gefühl, sie wurden schon immer gesungen, von allen Generationen vor uns, dabei sind sie erst 200 Jahre alt.
Wäre es nicht das Gleiche, wenn eine Rockband ein paar moderne Liebeslieder spielt? Ein paar herzanrührende Melodien? Ein paar Schlager so a la „Atemlos durch die Nacht“? – Nein, ich denke es wäre nicht das Gleiche.
Denn mit Weihnachten verbindet sich ein Gefühl. Eine Sehnsucht. Wir Menschen, egal ob Christen oder Nichtchristen haben eine Sehnsucht. Es hat mit unseren Kindertagen zu tun. Da, wo uns die Welt noch in Ordnung erschien. Da, wo wir voller Staunen alles entdeckt haben. Lichter, Düfte, Gefühle – Lieder. Aber es geht noch tiefer. Es hat etwas mit dem Paradies an sich zu tun. Im Mittelalter gab es vor dem Krippenspiel auch noch das Paradiesspiel. Es erinnerte an die Trennung der Menschen von Gottes. Die Äpfel am Baum symbolisierten die Frucht, der immergrüne Baum die neue Hoffnung.
Wir sehnen uns nach Eden. Nach einer heilen Welt. Die Melodien der Weihnachtslieder bringen etwas in uns zum Klingen, was jeder Mensch braucht. Eine Verbindung zum Heil. Lasst uns also fleißig Weihnachtslieder singen und dieses Klingen lebendig halten. Und lasst uns den Menschen sagen, dass sie sich nicht zufrieden geben müssen, mit ein paar rührseligen Gefühlen. Es gibt noch mehr. Es gibt die echte Begegnung mit dem, der die Sehnsucht stillt. Nicht mit dem Kind in der Krippe sondern dem lebendigen Christus. Die Weihnachtsbotschaft soll alle Menschen ermutigen IHN zu suchen. Er ist mehr als nur ein schönes Gefühl. AMEN