Losung und Lehrtext für Dienstag, 27. September 2022:
Die vom Volk, die ihren Gott kennen, werden stark sein und danach handeln. Daniel 11,32
Durch den Glauben wollte Mose, als er gross geworden war, nicht mehr Sohn der Tochter Pharaos heißen. Hebräer 11,24
Liebe whats-App Gemeinde, im elften Kapitel des Danielbuches geht es hoch her.
Daniel beschreibt, wie ein König nach dem anderen das Land Israel attackiert oder zum Götzendienst verführt bzw. den heiligen Bund mit Gott bricht.
Liest man die ersten Verse bis Vers 32, schwirrt einem förmlich der Kopf. Verschiedene Herrscher kämpfen gegen einander oder verbünden sich miteinander. Sie kämpfen gegen das Nordreich (Israel) oder das Südreich (Juda). Diese Reiche kämpfen dann auch noch gegeneinander. Es folgt ein Herrscher auf den anderen und eine Krise nach der Nächsten, das Übel scheint kein Ende zu nehmen.
Es herrschen Lüge, Betrug, Raub, Mord und politische Instabilität. Aber die äußeren Katastrophen sind nur ein Teil des Problems. Das Schlimmste ist, dass Gott gelästert wird und Menschen zum Abfall vom Glauben verführt werden.
Doch dieser kleine Satz unserer Losung zeigt, dass die Situation nicht aussichtslos ist:
Die vom Volk, die ihren Gott kennen, werden stark sein und danach handeln. Daniel 11,32
Daniel macht deutlich, dass selbst wenn die äußeren Umstände kaum schlimmer sein könnten, ein anderes Handeln, ein Leben gegen den reißenden Strom der Ungerechtigkeit und Gottlosigkeit möglich ist. – Leben und Handeln aus einem anderen Geist, mit einer anderen Haltung, sind möglich. Doch wie? Das hat etwas damit zu tun, wo wir unsere innere Mitte haben. Wer sitzt auf unserem Lebensthron und regiert? Wenn es Christus ist, dann regiert auch sein Frieden in unserem Herzen, ungeachtet der äußeren Umstände.
Es ist ein Lern- und Reifungsprozess für uns als Christen mehr auf Christus als auf die äußeren Umstände zu schauen. Ich gebe zu, dass es mir auch nicht immer gelingt. Aber wenn es gelingt, dann erlebe ich seinen Frieden und seine Führung und Leitung.
D.h. nicht, dass wir uns in eine fromme Blase zurückziehen sollen und die „böse“ Welt da draußen einfach ignorieren. Das wäre die falsche Schlussfolgerung. Daniel macht nämlich auch deutlich, dass die, die Gott kennen, auch danach handeln.
Ebenso wie Mose, der sich als Mann aus dem Glauben heraus zu seinem hebräischen Volk bekennt, obwohl er als ägyptischer Prinz aufwuchs.
Durch den Glauben wollte Mose, als er groß geworden war, nicht mehr Sohn der Tochter Pharaos heißen. Hebräer 11,24
Mose nahm seine eigentliche Kindschaft an. Die eines Sklavenkindes (aus Sicht der Welt) und die eines Kindes des auserwählten Volkes (aus Gottes Sicht). Auch wir dürfen diese Gotteskindschaft für uns annehmen und verinnerlichen. In den Augen der Welt bedeutet das nicht viel, aber es bewirkt den entscheidenden Unterschied für diese Welt.
Wo ist es an uns, aus dieser inneren Mitte, aus Christus heraus, in einem anderen Geist zu leben und zu handeln?
Es gibt so viel Verwirrung und Unfrieden in der Welt: rechte und linke Strömungen in der Politik; Genderdebatten; Streit über Migration und Flüchtlinge; Streit über Corona und die Maßnahmen dagegen, Verwirrung über den Krieg in der Ukraine und seine Ursachen.
Wir können als Christen in Liebe und Wahrheit neue Hoffnung bringen. Wir können zur Klarheit beitragen ohne intolerant und überheblich zu sein. Wir können Salz und Licht sein in einer Welt die, die gute Botschaft von Jesus mehr als alles andere braucht. AMEN