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24.05. Tom Ludwig

Kinder lesen die Pfingstgeschichte

Liebe WhatsApp-Gemeinde, die Christenlehre-Kinder haben uns gerade die Pfingstgeschichte gelesen, wie wir sie in der Apostelgeschichte finden. Warum ist diese eigentlich so unbekannt, also zumindest wesentlich unbekannter als die Weihnachtsgeschichte oder die Ostergeschichte? Ist der Glaube an den Heilige Geist unwichtiger als der Glaube an Gott, den Vater und an Jesus Christus? Ich denke, es geht hier nicht um wichtig oder unwichtig, sondern um bekannt und unbekannt bzw. um verständlich und unverständlich. Mit dem Heiligen Geist können viele einfach nicht viel anfangen und deshalb möchte ich heute mit euch erst einen Blick ins Bibellexikon werfen, wie dort der Heiligen Geist beschrieben ist und möchte dann darauf eingehen, was das für unser Leben bedeuten könnte.

Das Bibellexikon schreibt sinngemäß folgendes: Das hebräische Wort, das im Alten Testament für „Geist“ steht, bedeutet „Wind“ oder „Atem“ bzw. „göttliche Kraft“. Durch diese Kraft wurde die Welt erschaffen und der Mensch ein lebendiges Wesen. Der Heilige Geist gibt Menschen bestimmte Aufträge, er spricht durch Propheten zu seinem Volk und er wirkt Veränderung. Johannes der Täufer verkündigte, dass die Ausgießung des Heiligen Geistes als Feuer des Gerichts und der Reinigung bevorsteht. Durch Jesus Christus wirkte der Heilige Geist in einzigartiger Weise, in dem er Wunder vollbrachte, Besessene befreite, Kranke heilte und den Armen das Evangelium verkündigte. Dieses besondere Wirken begann bereits mit der Empfängnis Jesu und setzte sich bei seiner Taufe fort. Jesus versprach seinen Jüngern den Beistand des Heiligen Geistes in ihrem Leiden und seinen Segen für alle, die darum bitten. Nach seiner Himmelfahrt sollten die Jünger auf den Heiligen Geist warten. Für Paulus stellt der Empfang des Heiligen Geistes den Beginn des Lebens als Christ dar. Ein Mensch kann nur durch sein Wirken Christ werden und bleiben. Der Heilige Geist wirkt Freude, Erleuchtung, Kraft, Ausrüstung zum Zeugendienst und zum Dienst in der Gemeinde durch verschiedene Gaben. Der Heilige Geist wirkt Veränderung und bringt im Leben gute Früchte hervor, wie Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.

Das war ein kurzer theologischer Ausflug in die Bibel, wie sie das Wirken des Heiligen Geistes beschreibt. Die entscheidende Frage ist aber: Was hat das für eine Bedeutung für unser Leben heute? Ich möchte das in folgenden Gedanken zusammenfassen:

1. Der Heilige Geist ist die Kraft, die von Gott ausgeht, um die Menschen zu stärken und zu verändern, die offen dafür sind. Deshalb können wir immer wieder Gott um den Heiligen Geist bitten, damit er uns hilft, ein gutes sinnerfülltes Leben zu führen.

2. Jeder Christ hat Gaben des Heiligen Geistes, die er für das Gute in der Welt einsetzen soll. Unsere Aufgabe ist es, diese Gaben zu entdecken und sie zu entfalten. Erst wenn jeder Christ das tut, wird eine Gemeinde lebendig und kann zum Segen für diese Welt werden.

3. Wer den Heiligen Geist in sich wirken lässt, der wird erfahren, wie er allmählig verändert wird und sich die Früchte des Heiligen Geistes (Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung) in seinem Leben entfalten.

Ich wünsche uns allen, dass wir offen für den Heiligen Geist sind, damit er in uns wirken kann, denn nur so wird Pfingsten für uns eine Bedeutung bekommen.

Das folgende Lied von Klaus Okonek und Joe Raile ist ein Gebet. Damit bitten wir den Heiligen Geist, dass er in unserem Leben Gutes bewirkt.

Komm, Heil’ger Geist

R.: Komm, Heil‘ger Geist, mit deiner Kraft, die uns verbindet und Leben schafft.

1. Wie das Feuer sich verbreitet und die Dunkelheit erhellt, so soll uns dein Geist ergreifen, umgestalten unsre Welt.

2. Wie der Sturm so unaufhaltsam, dring in unser Leben ein. Nur wenn wir uns nicht verschließen, können wir deine Kirche sein.

3. Schenke uns von deiner Liebe, die vertraut und die vergibt. Alle sprechen eine Sprache, wenn ein Mensch den andern liebt.