Zum Inhalt springen

24.04. Tom Ludwig

Bitte warten …

Liebe WhatsApp-Gemeinde, wie viel Zeit verbringen wir in unserem Leben wohl mit warten? Beim Arzt, auf den Bus oder Zug oder auf das Flugzeug, auf die Geburt eines Kindes, auf die große Liebe, auf besseres Wetter, auf Besuch, auf den Feierabend, auf bessere Zeiten usw. Vor meinem Studium habe ein eine Zeit lang in einer Großbäckerei gearbeitet und da machte ich auch Nachtschichten. Und ich muss sagen, ich habe sehr oft auf den Feierabend, bzw. den Feiermorgen gewartet.

Es gibt ja zwei Möglichkeiten zu warten: 1. Das passive Warten und 2. Das aktive Warten. Wenn wir auf den Feierabend warten, dann ist das hoffentlich ein aktives Warten. Das war bei mir in der Bäckerei aber manchmal leider nicht so. Aber oftmals können wir nur passiv warten, wie z.B. beim Arzt oder auf den Bus, weil wir in dieser Zeit meist nicht wirklich etwas machen können. Da kommt einem die Zeit oft viel länger vor. In der Losung für heute geht es auch ums Warten. Dort heißt es:

Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. (Psalm 130,6)

Was heißt das, auf den Herrn warten? Es gibt Christen, die leben wirklich in der Erwartung der Wiederkunft Jesu. Jesus sagt es auch, dass er eines Tages wiederkommen wird, und zwar mit Macht und Herrlichkeit. Darauf können wir uns freuen. Dann wird er seine Herrschaft aufrichten und für Gerechtigkeit Sorgen. Dann hat alles Leid und Unrecht ein Ende.

Der Psalmbeter meint hier aber noch etwas anderes. Hier geht es darum, auf das Eingreifen Gottes zu warten. Wenn wir Unrecht erleben oder uns Leid und Unglück widerfährt, dann brauchen wir nicht verzweifeln, denn Gott wird sich um uns kümmern. Wir sollen warten, bis Gott eingreift und uns hilft. Das kann manchmal sehr schnell gehen, aber auch sehr lange dauern. Deshalb sollte unser Warten auf Gott ein aktives Warten sein. Wir sollten nicht die Hände in den Schoß legen und warten, bis Gott etwas tut, sondern selbst etwas tun und dabei warten, bis Gott uns unterstützt.

Wenn wir z.B. nur passiv warten, bis wieder Frieden in der Ukraine einkehrt, dann wäre das meiner Meinung nach ein falsches Warten. Wir sollten unser Möglichstes tun, für Frieden beten, für die Opfer spenden, Flüchtlinge aufnehmen oder was auch immer möglich ist, und trotzdem dabei auf die Hilfe Gottes warten, denn wir können keinen Frieden machen. Das kann nur Gott.

Oder wenn uns Unrecht widerfahren ist, dann sollten wir uns nicht selbst rechen wollen. Gott sagt in 5.Mose 32,35: „Die Rache ist mein, ich will vergelten.“ Auch hier können wir im Vertrauen auf Gott aktiv warten und diesen Menschen Gutes tun, für sie beten und sie segnen, auch wenn sie uns nichts Gutes wollen. Gott wird eingreifen und für uns einstehen.

Deshalb lasst uns auf Gott vertrauen und auf ihn warten. Am Ende wird alles gut, weil Gott gut ist. Das glaube ich.

Ewig treuer Gott (Text & Melodie: Brenton Brown und Ken Riley, Deutsch: Arne Kopfermann)