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18.10. Tom Ludwig

Hiobsbotschaften

Liebe Leser, habt ihr schon einmal eine Hiobsbotschaft erhalten? Was war das Schlimmste, was ihr bis jetzt in euerm Leben erlebt habt? Eine Diagnose beim Arzt? Den Verlust eines lieben Menschen, vielleicht der Mutter oder des Vaters oder des Ehepartners oder sogar des eigenen Kindes? Eine unerwartete Kündigung? Eine finanzielle Katastrophe? Eine enttäuschte Liebe? Es gibt viele schlimme Dinge, die uns treffen können und oftmals kommen sie sehr überraschend und wir können uns nicht darauf vorbereiten. Und man kann das auch schwer miteinander vergleichen und nicht sagen: Naja, das was ich erlebt habe, ist viel schlimmer als das, was du erlebt hast. Sicher könnte man von außen betrachtet z. B. sagen: Ein Kind zu verlieren ist schlimmer als den Arbeitsplatz zu verlieren. Das mag schon sein, aber in dem Augenblick, wenn uns etwas Schlimmes widerfährt, dann trifft es uns trotzdem hart, auch wenn es vielleicht nicht das Allerschlimmste ist, was man erleben kann. Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

Den Grund, warum man solche Schicksalsschläge auch Hiobsbotschaften nennt, findet man in der Bibel. Hiob war ein Mann, den es wohl am aller schlimmsten getroffen hat. Er hat alles verloren: Seine 10 Kinder sind alle an einem Tag umgekommen. Er hat seinen gesamten Besitz verloren und er wurde sehr schwer krank. Doch wie Hiob auf diese schrecklichen Schicksalsschläge reagierte, fasziniert mich immer wieder. Er sagt im Angesicht seiner tiefen Trauer und des schweren Leides:

Der Herr hat‘s gegeben, der Herr hat‘s genommen; der Name des Herrn sei gelobt. (Hiob 1,21)

Ich frage mich immer wieder, wie kann jemand so reagieren, wenn er so viel Leid erfährt. Geht das überhaupt? Hiob hadert dann im späteren Verlauf trotzdem mit sich und seinem Schicksal. Er diskutiert mit seinen Freunden, die ihm einreden wollen, dass er selbst Schuld ist an seinem Leid, weil er gesündigt haben muss. Hiob sieht das nicht ein, weil er sich keiner Schuld bewusst ist. Und so kommt er auch in die Phase, wo er lieber sterben will. Aber trotz allem hält er an seinem Glauben an Gott fest.

Und ich denke, das ist das große Geheimnis. Man kann total unterschiedlich auf solche Dinge reagieren. Man kann von Gott wegkommen und fragen: Warum lässt Gott das zu? Warum ich? Womit habe ich das verdient? Oder man kann sich an Gott festhalten und dadurch noch viel näher zu Gott kommen. Ich habe beide Seiten kennengelernt: Menschen, die durch Schicksalsschläge von Gott weggekommen sind und Menschen, die dadurch einen viel intensiveren Glauben bekommen haben.

Ich denke, im Grunde ist es hauptsächlich eine Einstellungsfrage. Bin ich bereit, alles aus Gottes Hand zu nehmen, das Gute wie auch das Schlechte? Sehe ich mich als jemanden, der es verdient hat, Gutes im Leben zu erfahren oder sehe ich mich als jemanden, der dankbar ist für alles Gute und der es als Geschenk annimmt? Wenn ich alles als Gottes Geschenk sehe, dann werde ich mich nicht beschweren, wenn ich auch Situationen im Leben habe, wo ich nichts bekomme oder sogar Böses erfahre. Denn Gott ist nicht verpflichtet mir Gutes zu tun, es ist und bleibt ein Geschenk, das ich nicht verdient habe.

Ich möchte euch heute ein Lied singen, das mich immer wieder berührt, weil es genau das ausdrückt: Dankbar sein für alles Gute, was Gott mir schenkt und auch das Schlimme aus Gottes Hand nehmen. Dir gehört mein Lob von Matt und Beth Redman.

Dir gehört mein Lob

Vers 1

Dir gehört mein Lob,

wenn dein Segen in Strömen fließt,

du mir mehr als genügend gibst.

Dir gehört mein Lob.

Vers 2

Und dir gehört mein Lob,

auch wenn ich mich verloren fühl.

In der Wüste und ohne Ziel.

Dir gehört mein Lob.

PreChorus

Jeder Segen, den du schenkst,

wird zum Lob für dich.

Und selbst, wenn ich im Dunkeln steh,

Herr, gilt das für mich.

Chorus

Jesus, dir gehört all mein Lob,

dir gehört mein Lob.

Jesus, dir gehört all mein Lob

Deinen Namen preise ich, Herr.

Vers 3

Dir gehört mein Lob,

wenn die Sonne am Himmel scheint,

es das Leben gut mit mir meint.

Dir gehört mein Lob.

Vers 4

Und dir gehört mein Lob,

wenn der Weg auch nicht einfach ist,

sich mein Lobpreis mit Leiden mischt.

Dir gehört mein Lob.

Bridge

Egal, was du mir gibst,

egal, was du mir nimmst.

Du bist und bleibst mein Gott.

Nur dir gehört mein Lob.