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18.09. Tom Ludwig

Bin ich bereit mich an die Seite eines Gezeichneten zu stellen?

Liebe WhatsApp-Gemeinde, was für einen Mut musste wohl Veronika aufbringen, um Jesus diesen Liebesdienst zu erweisen. Er war ein zum Tode Verurteilter, ein Geächteter, der Abschaum, das Letzte, ein Gezeichneter. Und doch stellte sie sich zu ihm und drückte damit ihre Solidarität aus. Das hätte schlimme Konsequenzen haben können. Aber das war ihr nicht wichtig, sie schaute nur auf Jesus und wollte ihm in seiner Not beistehen.

Und wie ist das bei uns? Wo stellen wir uns auf die Seite von Gezeichneten? Wer sind die „zum Tode verurteilten“ heute für uns? Wer sind die Geächteten, die Ausgestoßenen, der Abschaum, diejenigen, mit denen niemand etwas zu tun haben will? Kennt ihr solche Menschen? Das können Menschen sein, die ein Verbrechen begangen haben, oder Ausländer oder Sünder oder Menschen, die irgendwie anders sind oder anders aussehen, die nicht ins Schema passen, die nicht „normal“ sind.

Jesus ist unschuldig zum Tode verurteilt wurden und trotzdem wurde er von vielen verachtet und verlassen. Doch was ist mit denen, die schuldig sind? Wie gehen wir mit den Menschen um, die selbst verantwortlich dafür sind, dass sie keiner mag oder dass sie verachtet werden? Nehmen wir uns ein Bespiel an Jesus. Er hat niemanden verachtet. Er hat niemanden weggestoßen und ausgeschlossen, im Gegenteil. Er ist zu den Ausgestoßenen hingegangen, zu den Verachteten, zu den Sündern, zu den Aussätzigen, zum Abschaum. Er hat sie angenommen, wertgeschätzt, geachtet, geliebt, trotz allem! Und dadurch haben sie sich verändert.

Liebe kann den Kreislauf der Verachtung durchbrechen. Und genau das ist unsere Aufgabe in dieser Welt. Wir sollen nicht be- oder verurteilen. Wir sollen keine Moralapostel sein, die es besser wissen, wie man sich zu verhalten hat. Nein, unsere Aufgabe ist es, die Menschen anzunehmen, zu lieben und dadurch werden sie sich verändern und wir uns auch. Im Losungsbuch steht für heute ein Vers aus dem 1. Brief des Paulus an Timotheus:

Paulus schreibt: Ich bitte euch, vor Gott einzutreten für alle Menschen in Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung. (1.Tim 2,1)

Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin (Text: Manfred Siebald, Melodie: Johannes Nitsch)