Wie soll ich dich empfangen?
Liebe Leser, stellt euch vor, es kündigt sich hoher Besuch an. Irgendeine wichtige Persönlichkeit will zu euch nach Hause kommen. Was würdet ihr tun? Also ich würde sicher erst einmal aufräumen und saubermachen. Und dann würde ich mir überlegen, was ich zu Essen anbiete. Mein Gast soll sich natürlich wohlfühlen und dazu gehört eine gute räumliche Atmosphäre und gutes Essen.
Advent bedeutet Ankunft. Wir bereiten uns auf die Ankunft Jesu vor. Jesus will bei uns zu Gast sein. Er will in unser Leben kommen, nicht nur zu Besuch, sondern er will bei uns wohnen, mit uns leben, unseren Alltag positiv prägen. Jesus sagt:
Ich stehe vor deiner Tür und klopfe an. Wer jetzt auf meine Stimme hört und mir die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und Gemeinschaft mit ihm haben. (Offenbarung 3,20)
Was würden wir alles tun, wenn wir hohen Besuch bekämen. Aber was tun wir, wenn Jesus, der König der Welt, der Allerhöchste, vor unserer Tür steht und in unser Leben will? Lassen wir ihn rein? Sind wir darauf vorbereitet? Räumen wir unser Leben vorher auf und machen erst mal richtig sauber. Reinigen wir unsere Seele? Sorgen wir dafür, dass Jesus sich bei uns wohlfühlt?
Ich habe drei Strophen des bekannten Adventsliedes „Wie soll ich dich empfangen“ ausgesucht, die meiner Meinung nach sehr gut verdeutlichen, was es heißt, Jesus in mein Leben hineinzulassen.
1) Wie soll ich dich empfangen und wie begegn‘ ich dir, o aller Welt Verlangen, o meiner Seelen Zier? O Jesu, Jesu, setze mir selbst die Fackel bei, damit, was dich ergötze, mir kund und wissend sei.
Die Formulierung klingt sicher etwas altmodisch, aber das ist ja auch kein Wunder, denn Paul Gerhardt hat das Lied 1653 geschrieben. Da hat man eben noch etwas anders geredet als heute. Was er damit sagen will: Wenn Jesus in mein Leben kommt, dann will er alles hell machen und mir verdeutlichen, was Jesus gefällt und wie ein Leben nach dem Willen Gottes aussieht.
2) Dein Zion streut dir Palmen und grüne Zweige hin, und ich will dir in Psalmen ermuntern meinen Sinn. Mein Herze soll dir grünen in stetem Lob und Preis und deinem Namen dienen, so gut es kann und weiß.
Diese Strophe bezieht sich auf den Einzug Jesu in Jerusalem, wo viele Menschen ihn als König gefeiert und ihm Palmzweige auf den Weg gelegt haben. Sie sangen dabei „Hosianna, gelobt sei, der da kommt, im Namen des Herrn“. Jesus aufnehmen heißt für mich, dankbar zu sein und ihm die Ehre zu geben. Ihm Loblieder und Psalmen singen, ihn verehren wie einen König.
3) Was hast du unterlassen zu meinem Trost und Freud, als Leib und Seele saßen in ihrem größten Leid? Als mir das Reich genommen, da Fried und Freude lacht, da bist du, mein Heil, kommen und hast mich froh gemacht.
Und wenn ich Jesus in mein Leben lasse, ihm die Tür öffne, an ihn glaube und ihm vertraue, dann verändert das mein Leben. Er schenkt Trost in Trauer und Leid. Er vergibt, wenn ich schuldig werde. Er schenkt mir ewiges Leben. Das alles macht mich froh. Das ist eine tiefe innere Freude, die unabhängig ist von äußeren Umständen, weil sie eben nicht von dieser Welt ist, sondern von Gott kommt. Und genau diese Erfahrung wünsche ich euch allen. Nämlich dass ihr Jesus in euer Leben lasst, damit er euch verändern und diese tiefe innere Freude schenken kann.