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13.03. Tom Ludwig

Bis zum bitteren Ende

Liebe WhatsApp-Gemeinde, wie seid ihr so im Durchhalten? Was habt ihr in eurem Leben schon so alles angefangen und wieder aufgehört? Habt ihr ein Instrument gelernt, aber nicht durchgehalten? Habt ihr einen Sport angefangen und irgendwann wieder aufgehört? Habt ihr eine Lehre oder ein Studium abgebrochen? Wie viele Arbeitsstellen hatte ihr schon? Und wie ist es in der Liebe? Wie viele Beziehungen hatte ihr in eurem Leben und wie viele sind zerbrochen? Wie ist das bei euch mit dem Durchhalten? Seid ihr wechselhaft oder eher beständig? Es gibt ja sehr unterschiedliche Menschen. Die einen halten eher selten etwas durch und fangen immer wieder etwas Neues an und die anderen leben eher nach dem Motto: Was man anfängt, soll man auch bis zum Schluss durchziehen.

Wie ist das mit dem Glauben? Ich kenne viele Menschen, die haben damit mal angefangen. Sie erzählen mir von der Christenlehre und der Konfi-Stunde und wie das früher einmal war. Doch scheinbar gab es dann bei vielen irgendwann einen Punkt, wo sie damit aufgehört haben, den Glauben weiter zu leben bzw. weiter darin zu wachsen. Sie sind bei ihrem Konfirmandenglauben stehengeblieben. Warum? Was ist passiert? Sicher gibt es da viele Gründe. Drei möchte ich nennen:

1. Manche haben ihren kindlichen Glauben abgelegt, weil sie reifer geworden sind. Und dann haben sie eines Tages gemerkt, so einfach ist das alles nicht, wie ich als Kind geglaubt habe. Gott beschützt nicht immer. Mir passieren trotzdem schlimme Dinge oder Menschen, die mir wichtig sind, auch wenn ich glaube. Gott hilft nicht immer, auch wenn ich ihn darum bitte. Die Vorstellung von Gott, die ich als Kind hatte, die kann ich als Erwachsener nicht beibehalten, denn dann werde ich enttäuscht. Ich habe zwei Möglichkeiten damit umzugehen. Entweder ich lege meinen Glauben ab und lebe mein Leben ohne Gott oder ich lege mein kindliches Gottesbild ab und suche nach neuen und lerne Gott immer wieder neu kennen und vertrauen, auch wenn er vielleicht ganz anders ist, als ich ihn mir als Kind vorgestellt habe.

2. Manche halten mit dem Glauben nicht durch, weil sie keine Zeit mehr dafür haben. Mit Beruf, Kindern, Partner, Haus und Hof hat man genug zu tun, da fehlt die Zeit für die Kirche, das Gebet, die Bibel, die Stille. Und dann schläft allmählig alles ein und irgendwann hat man vergessen, dass man Gott vergessen hat.

3. Und manche treffen auch eine bewusste Entscheidung gegen den Glauben, gegen Gott, weil sie von ihm enttäuscht sind oder weil sie von Christen oder von der Kirche oder vom Leben enttäuscht sind.

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Menschen nicht bis zum Schluss durchhalten und ihren Glauben im Laufe der Zeit aufgeben. Ich weiß nicht, was ich alles noch erleben werde in meinem Leben und das ist auch gut so. Aber eins weiß ich: Ich will meinem Gott vertrauen bis zum Ende! Und ich wünsche euch allen, dass ihr das auch könnt bzw. wieder neu damit anfangt. Neulich habe ich in meiner stillen Zeit mit Gott den Psalm 104 gelesen und ein Vers ist mir ganz besonders nahe gegangen:

„Ich will dem Herrn singen mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich bin.“ (Psalm 104,33)

Die Herrlichkeit des Herrn (Text: Jugend mit einer Mission, Melodie: unbekannt)