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09.01. Tom Ludwig

Liebe WhatsApp-Gemeinde, Weihnachten liegt nun schon wieder über zwei Wochen zurück. Welche Geschenke habt ihr bekommen? Seid ihr überhäuft worden? Es gibt einige, die jedes Jahr vor Weihnachten sagen: „Aber diesmal übertreiben wir es nicht so. Jeder bekommt nur eine Kleinigkeit.“ Und dann sind es trotzdem jedes Jahr wieder viel zu viele Geschenke. Manche machen sich sogar aus, sie schenken dieses Jahr nichts und sind dann enttäuscht, wenn sie wirklich nichts bekommen.

Ich habe mal in der Familie erlebt, dass der Vater immer gesagt hat, dass er dieses Jahr kein Geschenk will. „Es geht zu Weihnachten ja eigentlich um etwas ganze anderes.“ Als es zur Bescherung kam, bekam er von seinen Kindern ein großes Päckchen. Er packte es aus und darin war ein kleineres Päckchen. Darin wieder ein kleineres usw. Bis er schließlich ein ganz kleines Päckchen aufmachte, darin war ein Zettel, da stand drauf: „Guck nicht so enttäuscht, du wolltest ja nichts.“

Was war euer schönstes Geschenk? Worüber habt ihr euch am meisten gefreut? Man könnte Geschenke in verschiede Kategorien einteilen: Die einen sind gleich von vornherein eine Enttäuschung. Man freut sich nicht darüber. Man merkt, hier hat sich jemand überhaupt keine Gedanken gemacht bzw. hier kennt mich jemand überhaupt nicht. Es ist nur schwierig, das zu verbergen. Man will ja nicht heucheln, aber man will auch niemanden verletzen.

Die zweite Kategorie sind die Geschenke, worüber man sich am Anfang freut, die Freude aber ziemlich schnell wieder verklingt. Man hat es mal benutzt oder irgendwo hingestellt, aber es gerät schnell in Vergessenheit und die Freude ist kurz nach Weihnachten verklungen.

Und dann gibt es die Geschenke, über die man sich freut und auch lange Freunde daran hat, weil man merkt, sie sind mit Liebe geschenkt. Hier hat sich jemand Gedanken gemacht und wollte mir wirklich eine Freude machen. Und man benutzt es vielleicht täglich und freut sich immer wieder daran.

Und dann gibt es noch die Geschenke, die eigentlich keine sind, zumindest keine Materiellen. Ein kluger Mensch hat einmal gesagt: „Die besten Dinge im Leben sind ganz bestimmt keine Dinge.“ Und da gibt es welche, die wir uns gegenseitig schenken können: Zeit, ein Lächeln, ein freundliches Wort, Liebe, Hilfe usw. Und dann gibt es Geschenke, die können wir uns nicht gegenseitig schenken, die kommen wo anders her: unser Leben, Gesundheit, Zufriedenheit, Dankbarkeit.

Eines der größten Geschenke, die uns Gott macht, ist seine Schöpfung. Er beschenkt uns damit vielfach. Drei Gedanken möchte ich euch mit auf den Weg geben, was Gottes Schöpfung für uns ist:

1. Lebensspender

Er hat uns geschaffen und er wollte uns. Und es war sehr gut. Er hat uns zu seinem Bilde geschaffen und er wollte, dass wir alles, was er geschaffen hat, genießen und es nutzen, natürlich in Verantwortung. Aber er hat es uns zugetraut. Er schenkt uns Leben, indem er uns geschaffen hat und in dem er die besten Voraussetzungen geschaffen hat, die wir uns vorstellen können – eine wunderbare Erde. Es gibt Nahrung, Wasser, Sauerstoff, alles, was wir zum Leben brauchen.

2. Freudeschenker

Diese Schöpfung ist nicht nur zweckmäßig, sondern sie ist auch noch wunderschön. Gott wollte nicht nur, dass wir leben, sondern er wollte auch, dass wir das Leben genießen und Freude daran haben. Wenn uns die Schöpfung wirklich Freude machen soll, dann dürfen wir sie nicht zerstören und wir müssen sie als Geschenk verstehen und dementsprechend behutsam damit umgehen. Und wenn wir sie als Geschenk verstehen, wie sagt man da? Danke! Nur wer dankbar ist für Gottes Geschenk, der hat auch Freude daran. Wer es als selbstverständlich ansieht, ist nicht dankbar und kann sich auch nicht so darüber freuen. Das ist eigentlich bei jedem Geschenk so, umso mehr bei Gottes Geschenken.

3. Zeugnis des Schöpfers

Und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt. (Apg 14,17)

Die Schöpfung ist also ein Gottesbeweis. Es wird viel diskutiert, ob nun die Wissenschaftler recht haben oder die Bibel, wie die Erde entstanden ist. Für mich ist das kein Widerspruch. Es gibt so viele gläubige Wissenschaftler, die Gott in allem erkennen und damit nicht beweisen wollen, dass es Gott nicht gibt. Gott kann man nicht beweisen, auch nicht mit der Schöpfung. Wer nicht an Gott glauben will, der wird immer etwas finden, was dagegenspricht. Aber wer offen ist für Gott, der wird ihn in seiner Schöpfung erkennen. Für ihn wird die Schöpfung wirklich ein Gottesbeweis sein bzw. so etwas wie eine Bestätigung, dass es Gott wirklich gibt.

Isaak Newton, der große Naturforscher, empfing einmal in seinem Studienzimmer einen sehr gelehrten Freund, der Gottesleugner war. Bewundernd schaute der Besucher auf einen Globus, der auf Newtons Schreibtisch stand. „Sagen sie, wer hat dies Prachtstück gemacht?“ fragte er interessiert. „Oh niemand!“ antwortete Newton lakonisch. Der Gelehrte dachte, Newton macht sich einen Spaß und wiederholte seine Frage. Und wieder war die Antwort: „Niemand!“ Der Gelehrte wurde zornig und sagte: „Sie haben es nicht mit einem Kind zu tun. Ich will unbedingt wissen, wer diesen Globus gemacht hat!“ „Werter Kollege“, entgegnete nun Newton, „Sie finden es dumm und töricht, dass ich Ihnen weismachen will, dieser Globus habe keinen Verfertiger. Ich finde es noch viel unverständlicher, dass Sie behaupten wollen, die größte und schönste Schöpfung habe keinen Schöpfer.“

Newton ist eins der vielen Beispiele, dass Wissenschaft und Schöpfungsglaube kein Widerspruch sein müssen. Gott macht uns mit seiner Schöpfung ein wunderbares Geschenk.

Er schenkt uns Leben. Wir dürfen uns daran freuen. Und er gibt uns ein Zeugnis seiner Existenz und seiner Größe und Allmacht. Deshalb lasst uns dieses Geschenk dankbar aus seiner Hand nehmen und verantwortungsbewusst damit umgehen.

Herr, ich sehe deine Welt (Peter Strauch)