Zum Inhalt springen

05.09. Tom Ludwig

Nichts sehen, nichts hören und nichts sagen

🙈🙉🙊

Liebe WhatsApp-Gemeinde, diese drei Affen, die sich Augen, Ohren und Mund zuhalten, sind weltberühmt. Sie gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Der eine will nichts sehen, der andere nichts hören und der Dritte nichts sagen. Ist das ein affiges Verhalten oder kennen wir das auch von uns Menschen?

In welcher Situation wollen wir nichts sehen? Wenn in einem Land ein Krieg ausbricht? Wenn ein Mensch in unserem Umfeld gemobbt wird? Wenn Menschen auf dieser Welt hungern? Wenn jemand von unseren Bekannten schwer krank wird? Das alles sind schlimme Dinge und es ist schwer, sie zu ertragen. Ist es da nicht besser, wir schauen weg? Solange es mich nicht selbst betrifft, geht das doch auch, oder nicht?

Und in welchen Situationen wollen wir nichts hören? Wenn uns jemand etwas Wichtiges erzählen will und wir haben gerade Stress? Wenn uns jemand etwas erzählen will, was uns nicht interessiert? Wenn uns jemand etwas sagen will, was uns nicht in den Kram passt? Wenn jemand eine andere Meinung hat oder wenn uns jemand kritisiert?

Und wann wollen wir nichts sagen? Wenn wir Angst vor den Konsequenzen haben, obwohl es wichtig wäre, unsere Meinung zu sagen? Wenn wir den Eindruck haben, es bringt sowieso nichts? Wenn wir alleine dastehen mit unserer Meinung? Wenn wir einfach sprachlos sind und nicht wissen, was wir sagen sollen?

Wir alle kennen solche Situation, wo wir nichts sehen, hören oder sagen wollen oder es vielleicht auch nicht können. Was kann uns dabei helfen, hinzusehen, hinzuhören und das zu sagen, was wichtig ist?

In Lukas 18,35-43 wird erzählt, wie Jesus einen Blinden heilt. Und in Markus 7,31-37 wird berichtet, dass durch die Kraft Jesu ein Taubstummer geheilt wird. In diesen Geschichten (und da gibt es noch mehr in der Bibel) geht es um körperliche Einschränkungen. Diese Menschen wollen sehen und hören und reden, konnten es aber nicht, weil sie krank waren.

Ich glaube aber, dass wir diese Erzählungen auch auf uns, die wir gesund sind, übertragen können. Jesus will auch uns heilen. Er will uns die Augen und Ohren und Münder öffnen, damit wir uns vor dem Leid und den Problemen dieser Welt nicht verschließen, sondern dass wir hinsehen und hinhören und den Mut haben, das zu sagen, was notwendig, gut und wahr ist. Gott helfe uns dabei.

Ohren gabst du mir (Ernst Ruppel)